Die Sinnfrage ist eine Grundfrage menschlichen Daseins – eine Sehnsucht, die danach sucht, gestillt zu werden. So wie der Körper Nahrung braucht, benötigt die Psyche Sinn. Er ist die Nahrung unserer Seele. Folglich können wir auf unserer Lebensreise, der Frage nach dem Sinn nur schwerlich entkommen.
Die Sinnsuche, das Verlangen des Menschen sein Leben nach eigenen Werten zu gestalten, ist eine Suche nach Glück. Und wenn es gelingt, eine persönliche Lebensbedeutung zu schaffen, einen Sinn zu finden, dann ist dies der Kernpunkt glücklichen Lebens. Einen persönlichen Sinn gefunden zu haben, ist, wenn wir am Ende unserer Lebensstrecke zurückschauend sagen können: es war gut.
Sinn ist die kreative Antwort des Menschen auf die Endlichkeit seines Daseins.
Jeder Mensch befindet sich im Prozess des Werdens und hat vielfältige Möglichkeiten darauf Einfluss zu nehmen. So bleibt uns Zeit, die Dinge voranzutreiben, die auf dem Weg unserer Seele liegen.
Unabhängig von religiöser und philosophischer Sinnfindung, geht es darum, die Potenziale und Fähigkeiten die uns zur Verfügung stehen, zu kanalisieren – ihnen eine Richtung geben. Der persönliche Sinn steht in Zusammenhang mit der Freiheit des Menschen und seiner Fähigkeit zur Entscheidung, die letztlich auch im Handeln münden muss. Sinn verlangt nach aktiver Beteiligung, denn nur so können die Träume aus dem Reich der Fantasie in den Raum der relativen Wirklichkeit gelangen.
So wie sich der Mensch die Sinnfrage stellt, hängt die Antwort darauf nicht von anderen ab, sondern nur von ihm selbst. Was für den einen sinnvoll, ist für einen anderen sinnlos. Es geht um das Engagement für etwas, das einem wirklich am Herzen liegt. Sinnvolles hat stets etwas Kostbares zum Inhalt, etwas, mit dem wir uns verbunden fühlen.
Alles Streben nach Sinnerfüllung ist letztlich ein Streben nach Selbstverwirklichung – aktiv und schöpferisch ein Leben zu gestalten, in dem wir uns selbst wiedererkennen können.